Von der technologischen Seite aus betrachtet, kommt es nicht darauf an, was Finanzdienstleister selbst können, sondern darauf, was sie anbieten. Sie sollten sich auf ihre Kernkompetenz, die Entwicklung und den Vertrieb von Finanzprodukten, konzentrieren und eigene sowie fremde Technologie- und IT-Ressourcen geschickt einsetzen.
Für Banken mit ihren starken Marken ist Technologie Mittel zum Zweck. Kunden entscheiden sich nicht für eine Bank oder bleiben bei ihr, weil sie die beste Plattform für Digital Banking einsetzt oder die innovativsten Apps zur Verfügung stellt. Nein, sie lassen sich begeistern von einer überragenden Customer Experience. Sorgen Sie deshalb auf effiziente und ressourcenschonende Art und Weise für den technologischen Unterbau Ihrer Finanzprodukte und -dienstleistungen! Technologiekompetenz, kundenorientiertes Designdenken und Ideen für kreative Lösungen lassen sich von Fintechs hinzukaufen, die auf diesen Part spezialisiert sind. Banken sollten die Dirigentenrolle übernehmen und auf diese Weise die Orchestrierung vorantreiben, anstatt selbst alle Instrumente spielen lernen zu wollen.
Fintechs und Banken ergänzen sich
In fast allen Fällen für neue digitale Angebote ist es alternativlos, Prozesse auszulagern und innovative Produkte von Dritten zu übernehmen oder entwickeln zu lassen. Einen Wettlauf auf technologischem Feld werden etablierte Banken mehrheitlich verlieren, auch wenn sie noch so viele Entwickler einstellen und hoch ambitionierte Projekte aufsetzen. Ähnlich wie bei den Viadukten hier in der Schweiz ist das technische Knowhow – die hohe Ingenieurskunst – letztlich Mittel zum Zweck: Fintechs bauen Brücken, Banken schaffen Verbindungen. Wegen ihrer sehr spezifischen technologischen Kernkompetenz und schlanken, agilen Organisation sind Fintechs prädestiniert, digitale Herausforderungen aller Art intelligent zu lösen. Wenn sich Finanzinstitute das zunutze machen, werden sie selbst agiler und schneller – beste Voraussetzungen für eine herausragende Positionierung am Markt.