Wie können Banken ressourcenschonend agieren und welchen Beitrag können sie selbst – beispielsweise mit Anwendungen im Mobile Banking – zu mehr Nachhaltigkeit leisten? Fragen wie diese sind längst in den Geldhäusern angekommen. Finanzinstitute und Fintechs arbeiten dabei Hand in Hand.
Slogans wie „Eine Bank fürs Leben“ (Postbank), „Die Bank an Ihrer Seite“ (Commerzbank) oder „Sie leben. Wir kümmern uns um die Details“ (HypoVereinsbank) spielen darauf an, dass finanzielle Transaktionen zum Alltag der Menschen gehören. Das versetzt die Institute in die Lage, Verhaltensänderungen anzustoßen und zu unterstützen – „The bank for a changing world“, wirbt BNP Paribas. Viele Banken sind sich dieser Macht und daraus resultierenden Verantwortung bewusst. Weltweit 130 Institute unterzeichneten die „Principles for Responsible Banking“ und verpflichteten sich darauf, nachhaltiger zu agieren. Als deutsche Branchenvertreter sind die Commerzbank, die Deutsche Bank, die GLS Bank und die LBBW mit dabei.
Im Finanzsektor finden sich vielfältige Ansatzpunkte wie etwa nachhaltige Investments. Diese sind durchaus gefragt. Rudolf Geyer, Geschäftsführer des digitalen Finanzdienstleisters ebase: „Nachhaltigkeit hat einen wichtigen Stellenwert in der Kapitalanlage der Deutschen und tritt als weitere Dimension neben Rendite, Risiko und Liquidität.“ Das bestätigt eine von dem Institut beauftragte Studie, der zufolge die deutliche Mehrheit auf die Nachhaltigkeit ihrer Investments achtet. Mehr als jeder Zehnte der Befragten, 13 Prozent, gaben an, ausschließlich Anlagen auszuwählen, die den eigenen Nachhaltigkeitsanforderungen entsprechen.
Auch im Retailbanking lassen sich Ressourcen schonender einsetzen und klimaneutrale Akzente setzen. Ein Nebeneffekt des Digital und Mobile Banking ist beispielsweise, dass Kontoauszüge sehr viel seltener ausgedruckt und verschickt werden. Auch weitere Mitteilungen der Bank landen nicht mehr so häufig im Briefkasten, sondern eher im elektronischen Postfach. Das wirkt sich auf den Papierverbrauch aus. Die Deutsche Bank hilft nach, indem sie für jede neue Aktivierung des digitalen Postfachs einen Baum pflanzt. Fast tausend Bäume, so das Finanzinstitut, gehen jährlich für Kontoauszüge drauf. Nach eigenen Angaben wurden seit 2010 gemeinsam mit der gemeinnützigen Organisation Trinkwasserwald bereits 90.000 Laubbäume gepflanzt und darüber 23 Millionen Liter Grundwasser generiert.
Konsumenten können mittlerweile nachhaltige Girokonten eröffnen oder sich für eine soziale ökologische Bank entscheiden. Apps errechnen den ökologischen Fingerabdruck einzelner Transaktionen und in einem großangelegten Projekt wird ergründet, wie der gesamte Customer Lifecycle im Banking „grün“ werden kann. Innovationen sollen dazu beitragen, das Banking den Anforderungen vor allem junger Kunden entsprechend nachhaltiger zu machen und ihnen ein ressourcenschonendes Leben zu ermöglichen. Wir sind davon überzeugt, dass neue Technologien nicht nur das Banking komfortabler, flexibler und sicherer machen, sondern auch Lösungen hervorbringen, mit denen wir zentralen Umweltproblemen begegnen können.
Beeindruckend zeigt das die Initiative The Ocean Cleanup. Die Non-Profit-Organisation befreit Flüsse und Meere von Plastikmüll, der die Ökosysteme massiv gefährdet und – vor allem in Form von Mikroplastik – Menschen und Tiere krank macht. Passive Reinigungssysteme, die sich mit den Gezeiten bewegen, sowie mit Solarstrom angetriebene Auffangbehälter in Flüssen sind so effektiv, dass das Projekt bis 2040 das Plastik in den Weltmeeren um 90 Prozent reduziert haben will. Daran glauben wir und deshalb unterstützt unsere deutsche Organisation in diesem Jahr „The Ocean Cleanup“ mit einer Weihnachtsspende.