Geht es um den „Great Wealth Transfer“, den größten generationenübergreifenden Vermögenstransfer bis dato, wird es eng für Wealth-Management-Unternehmen. Handeln Vermögensverwalter nicht rechtzeitig, riskieren sie den Verlust enormer Summen verwalteten Vermögens. Doch es bieten sich viele Möglichkeiten für Finanzinstitute, sich diesem Problem zu stellen.
Warum ist der Vermögenstransfer ein so bedeutendes Thema?
In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird es einen großen Vermögenstransfer von den Babyboomern auf die nächste Generation geben. Ausgehend von den Geburtenraten der Babyboomer und der durchschnittlichen Lebenserwartung werden diese Übertragungen stark zunehmen und um 2027 einen Höhepunkt erreichen. Für Wealth Manager ist das ein Grund zur Sorge, da 80 % der Kunden im Falle einer Erbschaft den Berater wechseln. Darüber hinaus lässt die Bevölkerungsentwicklung darauf schließen, dass es in den nächsten 100 Jahren nicht noch einmal zu einer so signifikanten Übergabe von Vermögen kommen wird. Trotz des großen Risikos nehmen 76 % der Unternehmen erst zum Zeitpunkt der Vermögensnachfolge Kontakt zu den Erben auf.
Digitale Kanäle bieten einen nahtlosen Vermögenstransfer
Laut einer Studie von Global Data bieten über 80 % der Finanzunternehmen Dienstleistungen im Zusammenhang mit Erbschaften an. Die meisten dieser Unternehmen sind davon überzeugt, dass der Aufbau von Beziehungen zur nächsten Generation für die Kundenbindung entscheidend ist. Jedoch wird die Kundenbindung oft nicht in die digitale Strategie oder Lösung mit einbezogen. Integrierte Nachlassplanungs-Tools und ein Portal, das den Erben einen reibungslosen Übergang zum Zeitpunkt des Erbfalls ermöglicht, könnten zu einer stärkeren Kundenbindung führen, da es Kontinuität und wertvolle Unterstützung in einer schwierigen Zeit bietet.
Die Demografie der Kunden ändert sich
Oft wird betont, dass es sich um einen Vermögenstransfer zwischen den Generationen handelt. Wealth Manager konzentrieren sich daher verstärkt auf die Bedürfnisse der jüngeren Generationen, die bevorzugt digitale Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Häufig wird das Vermögen jedoch zunächst an den Ehepartner vererbt, bevor es an die jüngere Generation weitergegeben wird. Nach einer McKinsey-Studie verlassen 70 % der Frauen, die von ihren Ehemännern Vermögen erben, ihren Berater. Ein Grund dafür kann sein, dass sie mit der Verwaltung von Finanzen nicht vertraut sind und Unterstützung bei den Finanzdienstleistungsanbietern ihrer Kinder suchen. Oder sie wechseln zu einem Anbieter mit modernen digitalen Services, der es ihren Kindern ermöglicht, Unterstützung aus der Ferne zu leisten. Eine weiterer Grund kann sein, dass sie mit Hilfe digitaler Tools mehr über das Portfolio erfahren wollen, bevor es an künftige Generationen weitergegeben wird.
Der Anteil von Anlegerinnen steigt
Bis 2025 werden voraussichtlich 65 % des Vermögens im Vereinigten Königreich im Besitz von Frauen sein, wobei diese Verschiebung nur bedingt auf bevorstehende Vermögenstransfers zurückzuführen ist. Die Veränderung des Besitzes geht auch mit sozialen Veränderungen einher, beispielsweise ist die Wahrscheinlichkeit, dass vermögende Personen unter 40 Jahren weiblich sind, doppelt so hoch. Angesichts dieser Entwicklungen steigt die Nachfrage nach Anlage- und Vermögensdienstleistungen, die den Bedürfnissen und Prioritäten von Frauen gerecht werden. Ein digitaler Wealth-Service, der auf verschiedene demografische Gruppen zugeschnitten und personalisiert werden kann, wird daher immer wichtiger. Wealth Manager, die diese Veränderungen nicht angemessen berücksichtigen und keinen Fokus auf einen erstklassigen Kundenservice legen, riskieren in den kommenden fünf Jahren einen erheblichen und potenziell katastrophalen Kundenschwund.
Digitale Wealth-Tools helfen Unternehmen, den großen Vermögenstransfer aller Zeiten zu bewältigen
Es gibt bereits Technologien, die viele dieser Herausforderungen lösen können. Zum Beispiel können Funktionen wie digitale Signaturen den Verwaltungsaufwand für Kunden in dieser schwierigen Phase reduzieren. Unternehmen, die Nachlassplanungs-Services anbieten, könnten diese in das Dashboard des Kundenportals integrieren. Darüber hinaus helfen sichere Dokumententresore bei der Verwaltung des Prozesses. Der Zugriff Dritter auf begrenzte, vordefinierte Kundendaten für IFAs, Anwälte, Steuerexperten und Bevollmächtigte kann den Vermögenstransfer ebenfalls erleichtern und das Wealth-Management-Unternehmen in den Mittelpunkt des Prozesses stellen. Außerdem könnten digitale Onboarding-Tools den Erben vor dem Erbfall einen begrenzten Zugang zum Kundenportal gewähren, um bereits eine Beziehung aufzubauen und bei der Vorregistrierung Unterstützung zu bieten.
Digitale Tools wie diese können zu einem nahtlosen, kundenorientierten digitalen Wealth-Service beitragen, der die Kundenbindung verbessert. Mehr noch, sie werden den Unternehmen helfen, in dieser Zeit des Wandels mit einem effizienten und bequemen digitalen Wealth-Service, der auf die Bedürfnisse der Neuvermögenden zugeschnitten ist, erfolgreich zu sein.
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