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29. September 2021
Wie begegnet man den zwei häufigsten Bedenken im Zusammenhang mit Multibanking?
Multibanking – die zwei häufigsten Bedenken
Digital Banking
Open Banking

Ein kürzlich erschienenes Whitepaper der Swiss Fintech Innovations Association (SFTI) zum Thema Multibanking ist bei CREALOGIX auf grosse Resonanz gestossen. Die behandelten Themen ähneln unseren eigenen Zielen. Dazu gehören die Förderung von Innovationen, die Verbesserung des Kundenerlebnisses und die Einlösung des Versprechens und der Chancen bei Open Banking-Konzepten. Wir haben uns einige der Bedenken zu diesem Thema genauer angesehen und überlegt, wie diese mithilfe von Technologie berücksichtigt und ausgeräumt werden können.

Bringt Multibanking den Verlust einer Kundenschnittstelle mit sich?

Das ist eine verständliche Sorge – für Privatpersonen und Unternehmen ist Multibanking eine sehr bequeme Möglichkeit, sich über ein einziges Dashboard einen vollständigen Überblick über alle Konten zu verschaffen. Doch Banken befürchten einen Mangel an Engagement, wenn Kunden die Plattform eines Konkurrenten anstelle ihrer eigenen nutzen. Das Problem ist hier jedoch nicht der mögliche Verlust eines Berührungspunktes mit dem Kunden, sondern es geht darum, was dieser „Touchpoint“ heute wert ist. Banken, die über ein umfassendes Bild der Bedürfnisse ihrer Kunden verfügen, dazu gehören eine systematische Datenerfassung, -analyse und -interpretation sowie proaktive Produktangebote, nutzen die Vorteile einer direkten Kundenschnittstelle bestmöglich aus. Sie werden in diesem neuen Umfeld weiterhin erfolgreich bestehen. Diejenigen Banken aber, die verfügbare Daten nicht nutzen, um das Verhalten ihrer Kunden zu verstehen, und ihnen keine relevanten Produkte anbieten – sei es ein besseres Hypothekenangebot, ein Sparkonto für ein Neugeborenes oder zielgerichtete Investitionen zur Sicherung eines gewissen Lebensstils –, werden kaum Auswirkungen bemerken, wenn ein Kunde seine Zahlungen über eine externe Schnittstelle veranlasst.

Unabhängig davon, wie ein Kunde auf sein Konto zugreift, kann die proaktive und zielgerichtete Erhebung von Daten zum Kunden genutzt werden, um Lösungen auf der Grundlage seiner festgestellten Bedürfnisse und Aktivitäten anzubieten. Dadurch wird die Kundenbindung aufrechterhalten. Die Technologie spielt dabei eine wichtige Rolle. Daher haben wir eine flexible Front-End-Lösung entwickelt, die die Integration externer Anbieter für Analysen und die Verfolgung der User Journey ermöglicht. Je mehr Banken über ihre Kunden wissen, desto besser gelingt es ihnen, eine positive und für beide Seiten vorteilhafte Beziehung aufzubauen. Dies wird jede potenzielle Bedrohung durch das Aufkommen von Multibanking beseitigen.

Werden nicht andere Finanzinstitute in der Lage sein, unsere Kundendaten zu nutzen, um ihre eigenen Dienstleistungen anzubieten?

Hierbei muss man beachten, dass die Daten nicht der Bank gehören, sondern dem Kunden. Dies ist ein wichtiges Prinzip, das bei Überlegungen zu diesem Thema nicht vergessen werden darf. In der EU wurde diese Idee durch regulatorische Massnahmen wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und PSD2 durchgesetzt. In anderen Ländern ist die Lage nicht ganz so eindeutig. In der Schweiz etwa akzeptiert die Regierung derzeit einen stärker marktorientierten Ansatz. Das könnte sich jedoch ändern, wenn der Markt passiv bleibt und die Kunden etwas zu verpassen scheinen.

In Ländern, in denen es keine Vorschriften zum Datenschutz gibt, kann eine Bank bestimmte Finanzinstitute durch den Einsatz von Verschlüsselungen oder vertraglichen Massnahmen daran hindern, ohne Zustimmung auf Daten zuzugreifen. Jedoch ist dieser Ansatz möglicherweise langfristig nicht die beste Lösung. Unsere jüngste Arbeit mit KMUs zeigt, dass Multibanking sehr wichtig ist. Das bedeutet, dass Kunden einfach zu einem anderen Anbieter wechseln, wenn sie nicht auf diese Dienstleistungen zugreifen können. Unsere Lösungen umfassen Tools zur Verwaltung der Kundenzustimmung und Sicherheitsmechanismen für die Zugangsverwaltung. Das bedeutet, dass Banken auch bei Multibanking-Services, die einige Daten für andere Anbieter freigeben, nach wie vor kontrollieren können, auf welche Daten diese Anbieter Zugriff haben. Davon profitieren auch die Kunden, da ihre Daten sicher bleiben und sie die vollumfängliche Kontrolle über ihre Daten behalten.

Wie startet man am besten mit Multibanking?

Das ist ein Bereich, der bei CREALOGIX Anlass zu Diskussionen gibt und für Begeisterung sorgt. Denn er ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Banken und ihre Kunden von technologischen Innovationen profitieren können. Bei unserer jüngsten Umfrage bei KMUs und Banken zu ihren Plänen für die Zukunft hat sich herausgestellt, dass diese neuen Entwicklungen im Bereich der Finanzdienstleistungen sehr gerne angenommen werden. Unsere Arbeit bei der Entwicklung von Lösungen für Multibanking ist nur eine von vielen Möglichkeiten, wie wir mit Banken und Finanzinstituten zusammenarbeiten und sie dabei unterstützen, die Chancen der Innovation zu nutzen und erstklassige digitale Bankdienstleistungen anzubieten. Die Technologie und die Lösungen, die wir zur Unterstützung von Open Banking entwickelt haben, sind nur der Anfang. Echte Innovationen entstehen dann, wenn wir eng mit unseren Kunden zusammenarbeiten, damit wir verstehen, wie sie das Open Banking in konkreten Anwendungsfällen in die Praxis umsetzen wollen. Durch diese enge Zusammenarbeit sowie die Kombination von Know-how und Technologie ergeben sich alle Teile, die für eine erfolgreiche Implementierung benötigt werden.

 

SFTI Whitepaper zum Multibanking: Ein erstes Konzept, wie man Open Banking zum Leben erwecken kann (nur auf Englisch verfügbar)

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