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10. Oktober 2019
Open Banking: zentrales Liquiditätsmanagement für Firmenkunden
Open Banking: central liquidity management for corporate customers
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Kommunikation

Als Sicht- oder Termineinlage bringt überschüssige Liquidität nicht nur nichts ein. Vielmehr beschert sie Unternehmen jährlich hohe Verluste. Bieten Banken ihren Kunden per Open Banking die Möglichkeit, sämtliche Konten in einem Portal zu überblicken und ihre Liquidität zentral zu managen, helfen sie den Firmen, ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern. Mit einem Multibanking-Portal lässt sich eine aggregierte Sicht auf die Geldflüsse modulweise realisieren.

Liquiditätsmanagement zielt auf das rechte Maß. Selbstverständlich müssen Liquiditätsbedürfnisse und -engpässe frühzeitig erkannt werden, doch ebenso wichtig ist es, dass sich die liquiden Mittel nicht auf den Firmenkonten summieren. Da die Banken für das Geld momentan bekanntlich keine Zinsen zahlen oder sogar Strafzinsen erheben, bleibt den Unternehmen nur die Möglichkeit, die Puffer gering zu halten, um das Firmenvermögen zu schonen. Michael Zaiser, Leiter Liquiditäts- und Investmentmanagement bei der LBBW, schätzt, dass Unternehmen jedes Jahr mindestens fünfstellige Beträge verlieren, weil sie ihre Steuerungsmöglichkeiten in diesem Bereich nicht voll ausschöpfen.

Liquiditätsmanagement zahlt sich in Krisenzeiten aus

Aus seiner Sicht sollten Unternehmen jeder Größe – vom kleinen Mittelständler bis zum DAX-Konzern – trotz des engen Spielraums das Beste aus ihrem Geld machen: „Liquiditätsmanagement verhindert, dem Firmenvermögen beim Schmelzen zusehen zu müssen.“ Schließlich gilt es, sich auf konjunkturell schlechtere Zeiten vorzubereiten. In der Folge eines Abschwungs werden die Liquiditätskosten steigen, was sich empfindlich auf den Handlungsspielraum der Unternehmen auswirken kann. Zum einen nimmt das Risiko von Forderungsausfällen zu, zum anderen kann es passieren, dass Lieferanten den Druck weitergeben, indem sie ihre Zahlungsziele verkürzen.

Dann wäre es gut, auf Rücklagen zugreifen zu können. Eine Befragung der LBBW unter mehr als 270 Unternehmen ergab, dass 11,7 Prozent mehr Liquidität als nötig aufbauen, weil sie keine Anlagemöglichkeiten sehen. Davon „parkt“ knapp ein Fünftel das Geld einfach als Sichteinlage und auf laufenden Konten. Knapp 18 Prozent gaben an, als Anlageinstrumente Festgeld und Termineinlagen zu nutzen. Um Alternativstrategien zu entwickeln, müssten die Firmen erst einmal wissen, ob und, wenn ja, welche liquiden Mittel für mittel- bis langfristige Anlagen vorhanden sind.

Zweistelliges Umsatzwachstum mit Open Banking

Hier kommt ihnen die EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 zugute, die Banken verpflichtet, ihr Online Banking für Drittanbieter zu öffnen und die Konten zu aggregieren. So können Unternehmen über ein Portal sämtliche Konten überblicken und verwalten. Accenture fand in einer globalen Corporate-Banking-Umfrage heraus, dass die Finanzinstitute auch ohne regulatorischen Druck Open-Banking-Lösungen für ihre Firmenkunden implementieren. Sie erwarten ein zweistelliges Umsatzwachstum, wenn sie über Ökosystem-Plattformen und API-Schnittstellen vereinfachte Services anbieten und haben dabei auch das Liquiditätsmanagement im Blick.

der Anteil der Banken, die Open Banking Services anbieten wollen, liegt bei rund 90 Prozent. Damit reagieren sie auf die Erwartungen der Unternehmenskunden, die – ähnlich wie die Privatkunden – innovativere Prozesse und ein besseres Kundenerlebnis fordern. Speziell in Deutschland geraten die Finanzinstitute unter Zugzwang, denn bereits ein Viertel der befragten Unternehmensvertreter ziehen in Erwägung, einen Nichtbanken-Anbieter als Partner hinzuzuziehen. Mit unserer Multibanking Software können Finanzierer den noch vorhandenen Vorsprung ausschöpfen und die Schnittstelle als Open-Banking-Anbieter besetzen. Eine wichtige Hürde ist bereits mit der Einführung des Basismoduls Aggregation getan, da dieses den Kunden ermöglicht, alle Konten in einem Portal zusammenzuführen.

Liquidität besser steuern mit Cash Pooling

Bereits über das Basismodul können die Mitarbeiter in den Kundenunternehmen die finanzielle Situation überblicken und über verschiedene Visualisierungen die Zahlungseingänge und Liquidität präzise einschätzen und prognostizieren. Das Zusatzmodul Liquiditätsmanagement eröffnet weitere Möglichkeiten, um die vorhandenen Mittel nicht nur zu verwalten, sondern sie bewusst dazu einzusetzen, die unternehmerische Zukunft zu gestalten. So wird beispielsweise mit Funktionen wie Zero und Target Balancing das Cash Pooling unterstützt. Indem Konzerne ihre Liquidität bündeln, sind sie dazu in der Lage, das Kapital zu besseren Konditionen anzulegen und Zinsvorteile bei der Kreditaufnahme zu erzielen. Das wirkt sich auf ihre finanzielle Gesamtsituation aus und lässt sie auch in Krisenzeiten stabiler dastehen.

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